Aus der DOKUMENTATION POLEN-INFORMATION
Ansichten und Jahrbücher vom DPI
von
Udo Kühn
Das Deutsche Polen-Institut [DPI] in Darmstadt gibt seit 1989 jährlich ein Buch heraus, das von Band 1 (1989) bis Bd. 6 (1994) den Titel „Deutsch-Polnische Ansichten zur Literatur und Kultur" trägt, ab Bd. 7 (1995/96) bis Bd. 16 (2005) den Titel „Ansichten / Jahrbuch des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt" und ab Bd. 17 (2006) nur noch „Jahrbuch Polen" heißt. Von da an sind den Jahrbüchern jeweils Themenschwerpunkte zugeordnet, wie Frauen, Stadt, Jugend und jetzt (2009) Religion. Auf alle Fälle eine großartige Informationsquelle zu Polen und den deutsch-polnischen Beziehungen.
Die vorangegangenen Bücher hatten jeweils die Rubriken Essay, Literatur, Chronik und Bibliographie, anfangs auch Film, Theater sowie Musik. Die Übersetzungsbibliografien werden seit 2008 nur noch online angeboten. Die Bibliographie „Deutschsprachige Veröffentlichungen zu Polen" sind ganz weggefallen. Insgesamt über 250 Autoren erstellten in diesen 20 Jahren Beiträge, so zum Beispiel Dr. Klaus Staemmler [1921-1999], ehemaliges Beiratsmitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der BRD, der von 1989 bis 1994 jährlich an der Bibliographie mitarbeitete. Das alles geht aus einem Autoren-Register zu den Jahrbüchern hervor, das wir jetzt im Rahmen der „Dokumentation Polen-Information" erstellten. Besonders ist die immense redaktionelle Arbeit von Jutta Wierczimok zu würdigen. Die verantwortlichen Redakteure reichen von Dr. Albrecht Lempp (1989 bis 1993), Dagmara Dzierzan (1994), Renate Schmidgal (1995/96), Ewa Kobylinska (1996/97 bis 1999) und ab 2000 bis zu Dr. Andrzej Kaluza, alles fundierte Mitarbeiter des DPI. Nicht zuletzt die Übersetzer, die jeweils im Anhang der Jahrbücher erwähnt werden.
Die ersten Jahre erschienen die Bücher im Selbstverlag des Deutschen Polen-Instituts und seit 1993 im Otto Harrassowitz Verlag in Wiesbaden. Das Jahrbuch erscheint jeweils im Frühjahr. Der enorme Aufwand, noch dazu mit Fotos angereichert, wird u.a. von der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland gefördert. Der Preis liegt derzeit bei € 11,80, im Abonnement € 9,-. Der Umfang lag früher bei gut 300 Seiten und in der aktuellen Version bei 220 Seiten, wobei das neue Format (seit 2006) 24 x 17 cm beträgt, fr¨her etwas kompakter. Die neuen Ausgaben haben jetzt einen farbigen Einband, zum Thema passend. Ja, und der Rückentitel ist jetzt nicht mehr von links, sondern von rechts lesbar, was wohl kein politisches Zeichen ist.
Abschließend einige Auszüge zur aktuellen Ausgabe mit dem Themenschwerpunkt Religion:
»Die Polen sind mit der katholischen Religion nicht nur geistig und ethisch, sondern auch kulturell verbunden. Am wenigsten jedoch politisch. Das, was Politiker, Journalisten und Funktionäre aufregt, muss die katholischen Massen nicht interessieren. Die Kirche rangiert zwar in den Umfragen weit oben, aber nicht als Kraft, die sich politisch engagiert, sondern als moralische Vermittlerin, Wächterin und Lehrerin des christlichen Wertesystems sowie als Fürsprecherin und Betreuerin der Schwachen und Bedürftigen.« (Adam Szostkiewicz)
»Es ist nicht der Anteil der Jugendlichen, die sich zum Glauben bekennen, welcher den Seelsorgern schlaflose Nächte bereitet, sondern die große Diskrepanz zwischen jenen Bekenntnissen und den täglichen Lebensentscheidungen.« (Grzegorz Pac)
»Polen ist ein Land, in dem sich die den Frauen in der römisch-katholischen Kirche zugedachten Rollen, Wirkungskreise und Rechte leichter in den Kirchendokumenten wiederfinden als im Gemeindeleben selbst.« (Monika Walus)
Die Inhaltsverzeichnisse und die Beiträge können über die Homepage des Deutschen Polen-Instituts mit
www.deutsches-polen-institut.dewww.deutsches-polen-institut.de aufgerufen und ausgedruckt werden.
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